Springerle selber machen

 
 
 

Kekse & Kleingebäck

Traditionelle Springerle selber machen

Springerle gehören in unsere Heimat Schwaben zu Weihnachten wie Stollen oder Früchtebrot. Durch Model wird dem Anisgebäck sein typisches Aussehen verliehen – für uns eines der hübschesten Weihnachtsgebäcke überhaupt.

ERGIBT: 40-50 Stück

 
 

 

Springerle gehören in unsere Heimat Schwaben zu Weihnachten wie Stollen oder Früchtebrot. Durch sogenannte Model (Formen aus Holz) wird dem Anisgebäck sein typisches Aussehen verliehen – für uns eines der hübschesten Weihnachtsgebäcke überhaupt.

Der Clou beim Backen: Springerle sollten eine knackige Kruste haben, der Kern aber möglichst weich sein. Ein gutes Springerle geht im Ofen außerdem stark auf und bekommt sein typisches Füßchen. Damit das gelingt, spielt nicht nur das richtige Rezept eine wichtige Rolle, sondern auch einige Schritte bei der Zubereitung. Wir zeigen dir, wie du Zuhause richtig gute Springerle backst – und welche Alternativen du anstelle von Anis verwenden kannst (mögen wir selbst nämlich nicht so gerne). Also: Dann mal los!

Was sind Springerle?

Wir kennen Springerle vor allem in der Vorweihnachtszeit: Dann wird das Traditionsgebäck in Konditoreien und auf Weihnachtsmärkten verkauft. Gebacken wird das aus Eiern, Puderzucker, Mehl und Anis zubereitete Gebäck aber nicht nur an kirchlichen Feiertagen, sondern auch zu besonderen Anlässen (wie Hochzeiten).

Typisch für Springerle sind dabei die schönen Motive, die in den Teig gedrückt werden. In vielen Familien werden die dafür verwendeten Model (aus Holz geschnitzte Formen) von Generation zu Generation weitergegen – und oftmals gehütet wie ein kleiner Schatz. Kein Wunder: Für ein handgefertigtes Model aus Holz legt man schonmal ein paar Euro mehr auf den Tisch. Zu früheren Zeiten dienten die Model sogar als eine Art Visitenkarte – wohlhabende Familien ließen sich ihre eigenen Holzformen mit ihrem Wappen schnitzen. Für Menschen, die nicht lesen oder schreiben konnten, waren die Motive auf dem Gebäck außerdem eine Sprache, die jeder verstand. So konnte gerne mal eine Liebesbotschaft übermittelt werden.

Ihren Namen haben Springerle übrigens der Tatsache zu verdanken, dass sie beim Backen stark aufgehen (aufspringen). Läuft alles wie geplant, dann bildet sich am Boden des Gebäcks ein Füßchen.

Springerle backen: Darauf solltest du achten

Springerle-Teig besteht aus nur wenigen Zutaten: Eier, Puderzucker, Mehl und etwas Hirschhornsalz. Die Eier solltest du im ersten Schritt gründlich aufschlagen. Auch nach der Zugabe des Puderzuckers wird erst einmal ausgiebig weiter aufgeschlagen, bis eine cremige und schaumige Masse entsteht. Das Mehl gibst du anschließend am besten nur esslöffelweise zu, um die luftige Struktur der Masse nicht zu zerstören.

Hast du alle Zutaten verarbeitet, wirst du schnell feststellen, dass der Springerle-Teig noch ziemlich weich ist und sich nur schwer verarbeiten lassen würde. Lasse ihn für mindestens 2 Stunden im Kühlschrank gut durchkühlen. Wer mag, kann den Teig bereits am Vortag zubereiten und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Unser Tipp: Springerle-Teig immer gut abdecken, die Masse trocknet schnell aus.

Springerle-Model kaufen

Über die Tradition der Model haben wir weiter oben bereits ein paar Worte geschrieben. In vielen Familien werden die Holzformen über Generationen weitergegeben. Die Motive reichen von christlichen Darstellungen über Weihnachtsmotive bis hin zu Blumen oder Berufen. Leider sind in unseren Familien keine alten Model vererbt worden. Wir haben uns unsere neu angeschafft, und zwar in diesem Onlineshop hier: Springerle-Model online kaufen. In Süddeutschland werden handgeschnitzte Model außerdem häufig auf Weihnachtsmärkten verkauft. Wer alte Model kaufen möchte, kann sich auf Antik- oder Flohmärkten umschauen.

Springerle vor dem Backen trocknen lassen

Die Geschichten, die über die Motive der Model erzählt werden, sind für uns in jedem Fall etwas ganz Wunderbares. Damit diese auch nach dem Backen noch schön zu sehen sind und nicht verlaufen, solltest du deine Springerle nach dem Ausstechen gut trocknen lassen: Je nach Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur dauert es 1-2 Tage, bis das Anisgebäck in den Ofen geschoben werden kann. Wir lassen unsere Springerle einfach auf einem mit einem Geschirrtuch belegten Brett in der Küche (ohne Durchzug) trocknen. Fühlt sich die Oberfläche komplett trocken und fest an, kann gebacken werden.

Vor dem Backen: Unterseiten der Springerle befeuchten

Damit Springerle beim Backen nach unten aufgehen und die typischen Füßchen bekommen, wird die Unterseite leicht befeuchtet. Setze die Anisbrötli vor dem Backen dafür kurz auf ein gut feuchtes Geschirrtuch. Achte darauf, dass die Oberfläche und die Seiten der Springerle dabei trocken bleiben und die gesamte Springerle-Unterseite gleichmäßig feucht ist. Andernfalls werden die Springerle beim Backen schief.

Wie lange müssen Springerle backen?

Springerle gehören zu den Gebäcken, die beim Backen nicht braun werden sollen. Wir backen unsere Springerle bei 150 °C Ober-/Unterhitze für 10-15 Minuten. Anschließend wird die Ofentemperatur auf 125 °C reduziert – und die Springerle anschließend für weitere rund 10 Minuten gebacken. Sie sind fertig, wenn sie noch etwas am Blech kleben und die Unterseite goldgelb gebräunt ist.

Springerle richtig aufbewahren

Nach dem Backen solltest du deine Springerle, wie fast jedes Weihnachtsgebäck, noch etwas durchziehen lassen. Dafür eignet sich eine Pappschachtel gut, die du am besten an einem feuchten Ort (im kühlen Keller oder auf dem Balkon) lagerst. An einem warmen Ort aufbewahrt, werden die Springerle dagegen schneller hart und trocknen eher aus. Sind deine Springerle nach dem Backen noch etwas hart, kannst du eine Scheibe Toastbrot mit in die Plätzchenbox legen. Das Brot immer mal wieder austauschen, damit es nicht schimmelt. Nach dem Backen sind Springerle etwa 6 Wochen haltbar.

Springerle ohne Anis backen: Alternativen

Verfechter der Tradition werden es vermutlich vehement dementieren – für uns allerdings schmecken Springerle auch ohne Anis gut. Sehr gut sogar! Anstatt vor dem Backen Anis auf dem Backblech zu verteilen, kannst du deinen Springerle durch andere Gewürze und Aromen Geschmack verleihen. Für Orangen-Vanille-Springerle geben wir den Abrieb von 1 Bio-Orange und das Mark einer Vanilleschote mit in den Teig. Für Zitronen-Ingwer-Springerle gibst du den Abrieb von 1-2 Bio-Zitronen sowie 2 TL geriebenen Ingwer beim Kneten mit in die Masse. Auch Kardamom oder Lavendel passen gut zu dem Eiergebäck. Wir finden: Erlaubt ist, was schmeckt.

 
 

 
 

Springerle

Ergibt 40-50 Stück

 
 
 

Für den Teig:
3 Eier Größe L oder 4 Eier Größe M (190-200 g), zimmerwarm
½ TL Hirschhornsalz
500 g Puderzucker, gesiebt
500 g Weizenmehl (Type 405)

Außerdem:
Bäckerstärke oder Mehl zum Bestäuben
2 TL Anis, ganz (optional, siehe Tipp oben)

  1. Die Eier mit dem Hirschhornsalz in einer Küchenmaschine oder mit dem Handrührer etwa 2 Minuten lang schaumig schlagen. Gesiebten Puderzucker esslöffelweise zugeben und weitere, mindestens 10 Minuten cremig schlagen. Mehl sieben und ebenfalls esslöffelweise unterrühren. Den jetzt noch relativ weichen Teig gut abdecken und für circa 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.

  2. Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche portionsweise etwa 8 mm dick ausrollen. Den restlichen Teig wieder abdecken, damit er nicht austrocknet. Die Oberfläche des ausgerollten Teigs mit etwas Mehl bestauben. Auch die Model mit etwas Mehl ausstauben. Den Model fest in den Teig drücken. Springerle ausstechen oder ausschneiden und auf einem Küchentuch 1-2 Tage lang trocknen lassen, je nach Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur. Damit die Motive beim Backen nicht verlaufen, muss die Springerle-Oberfläche ganz trocken sein.

  3. Den Backofen auf 150 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, nach Belieben Anis darauf verteilen.

  4. Die Springerle-Unterseite befeuchten, indem die Springerle einzeln kurz auf ein gut feuchtes Tuch gestellt werden. Dabei darauf achten, dass die Oberfläche und die Seiten der Springerle trocken bleiben. Durch die feuchte, weiche Unterseite gehen die Springerle beim Backen nach unten auf und bilden so die typischen Füße.

  5. Die Springerle auf das Backpapier legen und im vorgeheizten Backofen (mittlere Schiene) 10-15 Minuten backen, dann auf 125°C Ober-/Unterhitze zurückschalten und weitere rund 10 Minuten backen.

  6. Nach dem Backen in einem Pappkarton an einem feuchten Ort aufbewahren, auf dem Balkon oder in einem kühlen Keller.

 
 
 

 
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