Parmesan-Kekse mit Oregano und Meersalz
Es gibt Orte, Plätze und Landschaften auf dieser Welt, die sind so schön, dass man am liebsten jede Nacht von ihnen träumen möchte. Einige davon habe ich in diesem Jahr kennenlernen dürfen. Flo und ich haben uns in diesem Jahr nämlich dazu entschlossen, unseren Urlaub in der Toskana zu verbringen. Nennt mich kitschig oder einfach nur hoffnungslos verliebt, aber ich habe selten solch schöne Flecken Erde gesehen, wie ...auf unserer Reise durch Weinberge, endlos weite Sonnenblumenfelder, historische Städte und längst verlassene Plätze.
Die Toskana strotz nur so vor Dolce Vita. Morgens treffen sich die Frauen auf den Märkten in der Stadt, abends wird an den Tischen der Trattorias wild gestikuliert. Da sind die nervös hupenden Autofahrer, die sich durch die engen Gassen ihrer historischen Städte schlängeln. Alte Frauen und Männer, die tagsüber auf Plastikstühlen vor ihren Häusern sitzen und sich in Gesellschaft ihrer Nachbarn suhlen. Im Westen ist das Meer, im Osten die Berge. Wer in Pienza oder Perugia ein Gläschen Wein trinkt, fühlt sich für einen kurzen Moment selbst wie ein Italiener. Wer nach Assissi kommt, spürt im Herzen den Pilgerer. Und wer durch die Gassen von Arezzo schlendert, hat das Gefühl, in einer Filmkulisse festzustecken. La vita è bella!" möchte man dort auf der Piazza Grande stehend laut ausrufen. Das Leben ist schön! Wie im gleichnamigen Film, den Roberto Benigni in dieser wunderschönen Stadt gedreht hat.
Es waren Momente des Glücks und der Zufriedenheit, die uns durchströmten, als wir in unserem Auto selbst duch die engen Gassen und über hügeligen Feldwege gekurvt sind. Am liebsten hätten wir von diesem Fleckchen Erde alles eingepackt und mit nach Hause genommen, was uns über den Weg lief. Immerhin haben es am Ende zahlreiche Weine, vier Sorten Käse, ein altes rustikales Holzbrettchen, Essig, Öl, Gewürzmischungen und ein Olivenbäumchen in die Heimat geschafft. Letzteres steckte auf der rund siebenstündigen Fahrt von der Küste nach Ulm relativ bemittleidenswert zwischen Koffern, Plastiktüten und Schuhen auf der Rückbank fest. Die lange Fahrt hat es trotzdem überstanden. Und so genießen wir seit unserem Urlaub auch auf unserem Balkon ein wenig toskanisches Flair.
Bei so viel Urlaubserinnerung wird uns gleich wieder ganz warm ums Herz. Am liebsten würden wir sofort unsere Koffer packen, uns ins Auto setzen und losdüsen. Vielleicht würden all diese magischen Erinnerungen dann aber auch an Zauber verlieren. Schließlich schmeckt der überteuerte Wein, den wir in Montepulciano zwischen tausenden Asiaten geschlürft haben, in unseren Gedanken noch viel edler. Und das Eis, dass uns der wild gestikulierende Giorgio im kleinen Lucignano in den Becher gekratzt hat, noch viel fruchtiger und cremiger.
Ein wenig Italien möchten wir uns und euch heute aber trotzdem gönnen. Nämlich mit diesen knusprigen Parmesan-Keksen mit Oregano und Meersalz. Toskana zum Snacken, sozusagen. Perfekt zu einem feinen Gläschen Rotwein an lauen Sommerabenden. Wenn auch nach keinem traditionell italienischen Rezept, dann wenigstens mit vielen italienischen Zutaten.
Parmesan-Kekse mit Oregano und Meersalz
- Für die Kekse:
- 125 g Weizenmehl
- 2 EL Oregano (gehackt)
- 80 g Parmesan
- 115 g gesalzene Butter (kalt und in Stücke geschnitten)
- Salz
- Pfeffer
Mehl, Parmesan, Oregano und Butter in der Küchenmaschine oder mit dem Knethaken des Rührgeräts kurz verkneten, bis ein krümeliger Teig entsteht.
Den Teig fest in eine Pie-Form ( Ø 20 cm) drücken.
Im Ofen bei 160 °C etwa 30 Minuten backen, bis sich die Ränder goldgelb färben. Abkühlen lassen und in Stücke schneiden.
Auf all die Erinnerungen, die wir mit uns tragen.
Habt es schön,
Eure Madeleine & Euer Flo.