Croissants - unser Grundrezept
Grundrezept
Das Croissant ist der Inbegriff der französischen Backkunst und fester Bestandteil des französischen Frühstücks. Dabei kommt das Gebäck der Legende nach aus Österreich. 1683 sollen Wiener Bäcker nachts die türkischen Belagerer dabei ertappt haben, wie sie einen Tunnel unter der Stadtmauer gruben. Wien konnte den Angriff abwehren und als Erinnerung wurde ein Plundergebäck in Form eines Halbmonds gebacken, der an die türkische Flagge angelehnt ist. Erst die französische Königin Marie Antoinette soll die „Kipferl“ aus ihrer Heimat Österreich mit nach Frankreich gebracht haben.
Ob Frankreich oder Österreich, eines ist sicher – jeder der einmal Croissants gegessen hat, liebt das buttrige, blättrige Gebäck. Damit ihr nicht unbedingt nach Frankreich müsst, um die perfekten Croissants zu bekommen, sondern auch Croissants selber machen könnt, haben wir für euch ein Croissant-Rezept erstellt, das jeder hinbekommt. Aber selbst mit dem passenden Rezept gibt es beim Backen von Croissants noch viele mögliche Fehler, die passieren können. Daher haben wir einen Artikel in unserer Backschule den Themen Croissants und Plunderteig gewidmet, in dem wir unsere Tipps zusammengestellt haben und die häufigsten Fragen und Fehler erklären und beantworten: Croissants selber machen – Tipps für die Zubereitung von Plunderteig.
Wir wünschen euch viel Freude beim Nachbacken! – Madeleine & Flo.
Croissants
Für 7-8 große Croissants
Für den Teig:
120 g Milch (3,5 %)
120 g Wasser
400 g Weizenmehl 550 (Eiweißgehalt: min. 11 g)
50 g Dinkelmehl 630
45 g Zucker
15 g Frischhefe
10 g Salz
250 g Butter zum Tourieren
Zum Bestreichen:
1 Ei
1 Prise Salz
1 Prise Zucker
ZUBEREITUNG
Alle Zutaten von Hand vermischen und verkneten, sodass sie sich gut miteinander verbinden. Der Teig sollte homogen sein, aber ein noch schwaches Glutennetzwerk haben. Dieses bildet sich beim späteren Ausrollen aus. Zu einem Ziegel formen, luftdicht verschließen und 12-16 Stunden in den Kühlschrank stellen.
Die Butter etwa 30 Minuten bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen. Längs halbieren und zwischen zwei Blättern Backpapier mit einem Nudelholz in eine gleichmäßig dicke, quadratische Form von 16x16 cm bringen. Die Ränder zwischendurch immer wieder begradigen. In das Backpapier einschlagen und ebenfalls 12-16 Stunden in den Kühlschrank legen.
Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, Luft herausdrücken. Gut in Frischhaltefolie einwickeln und für etwa 20 Minuten ins Gefrierfach legen. Butter aus dem Kühlschrank nehmen und bei Zimmertemperatur etwa 20 Minuten akklimatisieren lassen (je nach Zimmertemperatur). Der Butterziegel sollte sich beim Aufarbeiten biegen lassen, ohne zu brechen und die gleiche Konsistenz wie der Teig haben.
Die weiteren Schritte sollten möglichst rasch erfolgen, damit sich Teig und Butter nicht zu sehr erwärmen.
Für die erste Tour: Den Teig aus dem Gefrierfach nehmen, auswickeln und auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen. Auf die gleiche Breite und doppelte Länge der Butterplatte ausrollen. Teig und Butter sollten in etwa dieselbe Dicke haben. Die Butter auspacken und mittig auf dem Teig platzieren. Überstehenden Teig in die Mitte umklappen, sodass er in der Mitte bündig abschließt. Bei Bedarf etwas zurechtziehen. Die Naht mit den Fingern zusammendrücken, sodass sie verschlossen ist. Den Teig um 90 °C drehen, die offenen Seiten zeigen nach oben und unten.
Den Teig nun von der Mitte aus mit einer selbstbewussten Bewegung nach oben hin ausrollen. Das Rollholz wieder in der Mitte ansetzen, diesmal den Teig nach unten ausrollen. Diesen Vorgang wiederholt ihr so lange, bis der Teig 8-10 mm dick ist. Die Enden oben und unten sauber und gerade mit einem scharfen Messer abschneiden.
—> Das Abschneiden der Enden ist kein Muss. Je sauberer und akkurater ihr arbeitet, desto schöner wird am Ende aber das Ergebnis.
Ein Drittel des Teigs von der kurzen Seite nach innen falten, dann mit der gegenüberliegenden Seite ebenso verfahren und ein Drittel zur Mitte falten, sodass drei Schichten übereinander liegen. Überschüssiges Mehl dabei gut abstreichen, damit die einzelnen Schichten besser zusammenkleben. Den Teig gut in Frischhaltefolie wickeln und für etwa 30-40 Minuten in den Kühlschrank legen.
—> Die angegeben Kühlzeiten sind Richtwerte. Je nachdem, wie kühl euer Teig ist und wie gut er sich bearbeiten lässt, könnt ihr ihn kürzer oder länger ruhen lassen. Statt in den Kühlschrank kann er auch ins Gefrierfach gelegt werden. Dann verkürzen sich die Ruhezeiten.
Für die zweite Tour den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche legen. Die offenen Seiten liegen wieder oben und unten. Bevor wir den Teig auf die richtige Dicke ausrollen, drücken wir ihn zunächst sanft mit dem Rollholz etwas zusammen, um die Schichten zu komprimieren. Wir starten wieder in der Mitte, um eingeschlossene Luft zwischen den Lagen herauszudrücken. Anschließend mit einer selbstbewussten Bewegung zuerst nach oben hin, dann nach unten ausrollen. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis der Teig 8-10 mm dick ist. Ungerade Enden abschneiden (kein Muss). Den Teig wie im Arbeitsschritt zuvor falten, dabei das Mehl gut abstreichen. Eingewickelt 30-40 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
—> Überprüft beim Ausrollen immer wieder, dass der Teig nicht an der Arbeitsfläche klebt. Bei Bedarf etwas Mehl auf die Arbeitsplatte nachgeben.
Für die dritte Tour wie im vorherigen Arbeitsschritt verfahren. Den Teig in Frischhaltefolie gewickelt für etwa 30 Minuten ins Gefrierfach, anschließend für rund 1 ½ Stunden in den Kühlschrank legen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, kurz rasten lassen und auf eine Dicke von etwa 5 mm und eine Breite von 25-30 cm ausrollen. Die Länge spielt nur eine untergeordnete Rolle. Je nachdem, wie viel ihr bei den Arbeitsschritten zuvor abgeschnitten habt, wird der Teig etwas kürzer oder länger und ihr könnt mehr oder weniger Croissants aus dem Teig ausschneiden.
—> Beim letzten Ausrollen wird sich der Teig eventuell etwas “wehren” und sich immer wieder zusammenziehen. Lasst euch davon nicht abschrecken, achtet aber darauf, dass er während des Ausrollens nicht reißt. Zieht er sich zu sehr zusammen, lasst ihn etwas rasten anstatt ihn zu sehr in seine Form zu zwingen. Wenn ihr das Gefühl haben, dass er zu weich wird, legt ihn zurück in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach, bis er wieder kälter ist.
Nun geht es ans Formen der Croissants. Setzt mit einem scharfen Messer an der langen Unterseite alle 10 cm eine Markierung. An der Oberseite setzen wir die erste Markierung bei 5 cm, dann wie unten alle 10 cm. Legt am besten ein Lineal an und schneiden entlang der Markierungen mit einem scharfen Messer oder Pizzaroller Dreiecke aus.
—> Solltet ihr das Gefühl haben, dass die Teigstücke zu warm werden, legt sie auf ein Tablett, wickelt sie gut in Frischhaltefolie ein und legt sie für einige Minuten in den Kühlschrank, bis sie wieder abkühlen.
Je ein Teigdreieck in die Hand nehmen und mit der anderen Hand vorsichtig etwas langziehen (den Teig zwischen Daumen und Zeigefinger etwas stretchen). Auf die Arbeitsfläche legen und straff von der breiten Seite her aufrollen. Mit dem Schluss nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen.
In Folie luftdicht verschlossen 2-3 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Bereit zum Backen sind die Teiglinge, sobald sich die Schichten sichtbar voneinander trennen und sie deutlich an Volumen zugenommen haben. Rüttelt man vorsichtig am Blech, wackeln sie ganz locker hin und her.
—> Die lange Gehzeit bei Zimmertemperatur ist wichtig, damit die Croissants beim Backen später schön aufblättern und keine Butter ausläuft. Wir lassen sie so lange gehen, bis ihr Volumen um etwa 70 Prozent zugenommen hat. Je nach Jahreszeit und Zimmertemperatur kann das unterschiedlich lange dauern.
Den Backofen rechtzeitig auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ei, Salz und Zucker für die Eistreiche verquirlen und die Teiglinge bestreichen. Im vorgeheizten Backofen 18-20 Minuten bei geringer Dampfzugabe backen. Nach 10 Minuten den Dampf ablassen und die Croissants fertig backen. Sollten sie zu schnell bräunen, die Temperatur ebenfalls nach etwa 10 Minuten auf 180 °C reduzieren.
—> Da die Croissants zuvor mit Eistreiche bestrichen werden, können sie auch ohne Schwaden gebacken werden. Wir hatten mit Dampf immer etwas bessere Ergebnisse – andere wiederum schwören darauf, sie ohne zu backen. Da wir das Glück haben, mit einem Dampfbackofen von NEFF* backen zu können, ist das Schwaden von Gebäck kein Problem. Wenn ihr mehr über das Backen mit Dampfzugabe wissen möchtet, klickt euch hier entlang: Backen mit Dampf.
Über unsere kleine Backschule
Wie wird guter Mürbeteig zubereitet? Wie lange sollte eine Brioche im Ofen garen? Und was heißt eigentlich Blindbacken? Diese und weitere Fragen rund ums Thema Backen wollen wir euch in den kommenden Wochen und Monaten gemeinsam mit unserem Partner NEFF Deutschland* beantworten. In unserer kleinen Backschule wird gebacken, gedämpft und gegart - und das alles in unserem NEFF-Dampfbackofen. Das Besondere: Das Gerät kann nicht nur backen, sondern ist obendrauf auch noch mit einem Dampfgarer ausgestattet. Was der heiße Ofen alles kann? Das zeigen wir euch nicht nur auf unserem Blog, sondern auch auf unserem Instagram-Kanal. Rezepte, Tipps, Tricks und Zubereitungsschritte warten darauf, von euch probiert und getestet zu werden. Wir freuen uns auf Feedback und natürlich nachgebackene Rezepte!
*Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit unserem Partner NEFF Deutschland. Unser Dampfbackofen wurde uns zu Testzwecken zur Verfügung gestellt.