Unterwegs in Vorarlberg mit der AMA GENUSS REGION
Griaß di Muntafu!
*Dieser Beitrag enthält Werbung
Das erste Mal vom Montafon habe ich (Flo) während des Studiums gehört, als ich mit Freunden dort zum Skifahren war – mein erstes Mal auf einem Snowboard. Und auch wenn ich an meine ersten und auch letzten Versuche auf einem Snowboard keine schönen Erinnerungen habe – an eines kann ich mich noch gut erinnern: die tolle Landschaft im Montafon. Daher war es für mich umso schöner, dass wir von der AMA GENUSS REGION eingeladen worden sind, die Kulinarik, die Landschaft und die Menschen im Montafon näher kennenzulernen.
Montafon – zwischen Verwallgruppe und der Silvretta
Das Montafon liegt im Süden des Österreichern Bundeslandes Vorarlberg und grenzt an die Schweiz. Die Nähe zur Schweiz merkt man im Montafon schnell, denn der Dialekt in der Region ähnelt stark dem Schweizerischen. Das 39 Kilometer lange Tal reicht von der Bielerhöhe bis Bludenz und umfasst 8 Gemeinden mit rund 16.000 Einwohnern und liegt zwischen Verwallgruppe und der Silvretta.
Gerade Silvretta dürfte vielen als Skigebiet bekannt sein. Aber es ist nicht das Einzige im Montafon. Insgesamt gibt es in dem Tal 5 Skigebiete (Golm, Silvretta Montafon, Gargellen, Silbertal-Kristberg und Silvretta-Bielerhöhe) mit insgesamt 60 Seilbahn- und Liftanlagen und 225 Kilometer markierten Abfahrten.
Aber nicht nur im Winter hat das Montafon viel zu bieten, auch im Sommer, – wie wir feststellen konnten. So gibt es in dem Gebiet 1130 Kilometer markierte Wanderwege. Besonders schön finden wir, dass es im Montafon auch spezielle kindgerecht bzw. kinderwagentauglich Wanderwege gibt – wie etwa auf dem Kristberg im Silbertall (später mehr dazu).
AMA GENUSS REGION – Das Gütesiegel
Das Gütesiegel AMA GENUSS REGION tragen derzeit rund 3.000 Betriebe in Österreich – dazu zählen bäuerliche Direktvermarkter, Manufakturen oder Gastronomiebetriebe, die sich klaren Richtlinien verschrieben haben. Um mit dem staatlich anerkannten Gütesiegel ausgezeichnet zu werden, müssen die Betriebe folgende Punkte erfüllen:
Regionale Herkunft der Lebensmittel
Hohe Produkt- und Verarbeitungsqualität
Klimaschonung durch kurze Transportwege
Frische Zubereitung durch langjährige Erfahrung und traditionelles Handwerk
Familiengeführte Betriebe
So können sich Kunden und Gäste der Betriebe sicher sein, dass in den zertifizierten Betrieben qualitätsvolle regionale Lebensmittel produziert, veredelt und verarbeitet werden.
Auf der Webseite der AMA GENUSS REGION sind alle Betriebe auf einer interaktiven Karte zu finden. So könnt ihr bei eurer nächsten Österreichreise gleich nachschauen, ob ein zertifizierter Betrieb in eurer Nähe ist.
Nun aber zu unseren Tipps im Montafon:
Sura Kees – der Sauerkäse aus dem Montafon
Nicht nur landschaftlich ist das Montafon eine Reise wert, sondern auch kulinarisch hat die Region viel zu bieten. Eine besondere Spezialität im Montafon ist der Sura Kees. Der Sauerkäse gilt als eine der ältesten Käsesorten der Alpen und wird heute auf vielen Alpen produziert. Seine Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als er zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Mit dem Aufkommen des Labkäses im 17. Jahrhundert bekam der Montafoner Sura Kees große Konkurrenz. Dadurch, dass der Labkäse bessere Lager- und Transportfähigkeit hatten und so für den überregionalen Handel besser geeignet war, verschwand der Sura Kees immer mehr. Erst in den 1990 Jahren wurde eine Initiative gegründet, um den traditionellen Sura Kees wieder bekannt zu machen, und das mit Erfolg – so geht die Produktionsmenge des Kees in den vergangenen Jahren stetig aufwärts.
So wird Sura Kees hergestellt
Seit dem 12. Jahrhundert hat sich die Herstellungsart des Sura Kees kaum verändert. Zuerst wird die Milch in den Brenten – einem hölzernen Behälter – gefüllt und bis zu zweit Tagen stehen gelassen. Dabei setzt sich der Rahm an der Oberfläche ab, der zur Herstellung von Butter verwendet wird, übrig bleibt die Magermilch (auch bekannt als Buttermilch) und wird gesäuert und erwärmt. Dadurch trennt sich der Käsebruch ab, die in Käsker – einer Käseform – gegeben wird. Zum Abschluss wird der Käse mit Salz eingerieben und in Kräuter getaucht. So ist der Sura Kees bereits zum Lagern im Keller.
Ganahlhof – Urlaub auf dem Bauenrhof
Wer einmal bei einer Sura Kees Produktion dabei sein möchte, kann das auf dem Bartholomäberg auf dem Bergbauernhof der Familie Ganahl. Die Familie hat auf ihrem Hof, neben Ferienwohnungen, auch 18 Kühe und seit 2017 eine eigenere Sennerei, in der sie Sura Kees, Bergkäse, Schnittkäse (Tilsitter), Camembert und Joghurt selber herstellen. Das Geheimnis des guten Käses liegt für die Familie in der Heumilch, die ihre Kühe geben. So werden die Kühe mit Bio-Heu gefüttert, der ausschlaggebend für den besonderen Geschmack sei, da das Heu einen großen Anteil an Kräuter-von den Bergwiesen hat. Uns je größer die Artenvielfalt auf den Wiesen wächst, desto intensiver ist auch der Geschmack der Rohmilch, verrät die Familie Ganahl.
Das besondere bei den Produkten der Familie Ganahl ist aber nicht nur das Heu und die Milch, sondern, dass sie auch – zum großen Teil – von Menschen verzehrt werden können, die normale Milchprodukte nicht vertragen. Das liegt daran, dass sie unter anderem das Montafoner Braunvieh und Jersey Kühe auf dem Hof haben und diese Rassen den A2A2 Genotyp im Milcheiweiß aufweisen. Durch Züchtungen von Kühen ging das A2-Kasein größtenteils verloren und wurde durch das A1-Kasein ersetzt. Dieses A1-Kasein ist dafür verantwortlich, dass Menschen Milch und Milchprodukte nicht so gut vertragen können. Daher möchte die Familie Ganahl auch in Zukunft vermehrt die A2-Produkte vermarkten und bekannter machen.
Kontakt: Familie Ganahl, Kellerweg 4, 6781 Bartholomäberg
www.familie-ganahl.at/
Biohof Gavadura – Brennerei der Extraklasse
Sucht man im Vorarlberg nach ausgezeichnetem Schnaps, Likör und Gin, dann kommt man um den Biohof Gavadura in St. Anton im Montafon nicht herum. Herbert Battlogg betreibt dort mit seiner Frau Alexandra eine kleine Brennerei im Nebenerwerbe und hat sich damit in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Bereits zum dritten Mal wurde Herbert als Brenner des Jahres im Vorarlberg ausgezeichnet. Eine Auszeichnung, über die sich Herbert jedes Mal freut, auch wenn es nicht sein Ziel ist, den Titel zu verteidigen, sondern seine eigenen Ansprüche zu erfüllen.
Bereits als Kind war er in der Familienbrennerei, die als eine von rund 90 in Vorarlberg das unübertragbare große Theresianische Brennrecht besitzen. Im Laufe der Zeit hat er sich mit dem Thema Alkohol-Brennen immer weiter beschäftigt und zu einem Wirtschaftszweig ausgebaut. Neben dem Brennen betreibt die Familie noch einen Biohof mit rund 20 Kühen und Herbert, der gelernter Tischler ist, arbeitet noch als Waldaufseher.
Durch das Theresianische Brennrecht (das einzige im Montafon), darf Herbert in seiner Brennerei insgesamt 300 Liter Reinalkohol im Jahr herstellen und auch fremdes Obst zukaufen. Doch auf das Recht fremdes Obst für seinen Brand verwenden zu dürfen, verzichtet er beinahe ausnahmslos. Von den 10 bis 30 Tonnen Obst im Jahr stammen 90 Prozent von seinen Ländereien, wie Herbert sagt. Lediglich bei den Marillen greift er auf einen Lieferanten aus dem Vorarlberg zurück, da er nicht genug Marillen für die Produktion hat. Neben den Klassikern wie Marille, Williams Birne oder Obstler, finden sich bei Herbert auch außergewöhnlichere Spirituosen im Sortiment, wie etwa einen Himbeer-Likör oder einen Gin im Eichenfass gereift. Rund 40 verschiedene Sorten stellt die Familie Battlogg pro Jahr her und vertreibt diese unter anderem über ihre Webseite.
Besonders aufwendig ist für Herbert die Produktion von Zirben-Schnaps. Bis zu einem Jahr dauert es, vom Brennen bis zum fertigen Abfüllen, bis die Spirituose fertig ist. Das liegt unter anderem am Harz in den Zirben, die sich über lange Zeit erst absetzen müssen, damit der Schnaps am Ende „klar“ ist.
Kontakt: https://gavadura.at/
Kristberg – Familienwandergebiet im Montafon
Der Kristberg im Silbertal ist nicht nur ein wunderschönes Naherholungsgebiet, sondern auch der ideale Ausgangspunkt für Familienwanderungen. So wurde das Gebiet mit seinen über 200 Kilometer Wanderwegen auch offiziell als Familienberg klassifiziert. Bedeutet, dass es mehrere Familienwanderungen gibt, wie etwa die Sagenwanderung, der Silberpfad mit 12 interaktiven Stationen, oder man sich auf die Spuren von Silbi macht, dem Maskottchen des Kristbergs. Neben den familientauglichen Wanderungen gibt es auch spezielle Kinderwagentouren auf insgesamt 25 Kilometern. Zudem gibt es eine über 1.000 m² große Silberspielwelt.
Bei unserer Kinderwagentour von der Bergstation aus, sind wir im Panoramagasthof Kristberg eingekehrt, das ganz in der Nähe der Bergstation des Lifts ist. Dabei lässt sich die atemberaubende Aussicht am Besten mit einem warmen Kaiserschmarrn genießen, der in der Gut-Bürgerlichen-Küche nicht fehlen darf. Was wir besonders empfehlen können, ist das Gamsgulasch mit den selbstgemachten Spätzle.
Im Winter wird der Kristberg zum kleinsten Skigebiet im Montafon, mit einer Seilbahn, zwei Schlepplifte und einem Förderband mit vier Abfahrten auf insgesamt 4,5 Kilometer (1,5 km blau, 1,5 km rot, 1 km Skiroute Sattel, 0,5 km Skiroute Stelzer). Bereits ab vier Jahren können Kinder in der Schneesportschule Silbertal das Fahren auf Ski lernen.
Aber auch wer nicht Skifahren möchte, findet im Winter das passende auf dem Kristberg. So bietet das Gebiet vier Schneeschuhrouten an, ebenso wie 9,3 Kilometer Loipen und 25 Kilometer präparierte oder geräumte Winterwanderwege.
Kontakt: https://www.montafon.at/kristberg/de
Alpenhotel Heimspitze – Genusshotel mit familiärem Flair
Bei unserer Reise durch das schöne Montafon, haben wir im Alpenhotel Heimspitze in Gargellen auf über 1400 Metern gewohnt. Das Familienhotel, das Amélie mit ihrem Partner Christian betreibt, ist ein wahres Juwel. Die Heimspitze ist ein über 200 Jahre altes Bauernhaus und hat 19 Zimmer und Suiten, die jeweils komplett individuell und einzigartig gestaltet sind. Aber nicht nur in den Zimmern sieht man die Liebe zum Detail, sondern auch im gesamten Hotel – und natürlich, was für uns besonders wichtig ist – in der Kulinarik. Christian setzt als Küchenchef vorwiegend auf regionale Produkte und lässt sich von der Saison und dem, was die Lieferanten gerade in bester Qualität haben, inspirieren. Zudem gibt es rund um die Heimspitze einen Bauerngarten, wo vieles angebaut wird, was die Gäste abends in ihrem Gänge-Menü auf den Tellern wiederfinden.
Besonders schön finden wir am Alpenhotel Heimspitze, dass man nicht das Gefühl hat, irgendwo nur Gast zu sein, durch ihre liebe und zuvorkommende Art schafft es Amélie, dass man sich sofort heimisch fühlt und das Gefühl hat, zu Besuch bei der Familie zu sein.
Kontakt: Alpenhotel Heimspitze, Am Waldrand 53, 6787 Gargellen
https://www.heimspitze.com/