Taralli Pugliesi - Apulisches Knabbergebäck
Kleingebäck
Taralli oder Taralli Pugliesi sind eine Spezialität aus der italienischen Provinz Apulien. Wir selbst sind seit unserem Urlaub dort süchtig nach den knusprigen Kringeln, die vom Geschmack ein wenig an Grissini erinnern. Das Knabbergebäck ist der perfekte Begleiter zu einem Gläschen Wein, zu Käse oder Antipasti. Wir selbst snacken die Kringel aber auch pur sehr gerne.
Woher stammen Taralli?
Wie der Name Taralli Pugliesi schon verrät, sollen die Kringel ursprünglich aus Apulien stammen und wie viele traditionelle Rezepte aus der Not heraus entstanden sein. Eine Erzählung besagt, dass sie im 15. Jahrhundert zum ersten Mal von einer italienischen Mutter gebacken wurden: Um ihren hungrigen Kindern etwas zu Essen machen zu können, soll sie Mehl, ein Glas Wein, Olivenöl und Wasser vom Brunnen zu einem Teig gemischt und in Ringen gebacken haben.
Taralli – verschiedene Varianten
Das traditionelle apulische Gebäck ist heute nicht mehr nur in Apulien zu finden, sondern überall in Italien. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedenste Varianten der Taralli entwickelt: ganz natürlich, mit oder ohne Wein, mit Fenchel, Zwiebeln, Chili, getrockneten Tomaten oder Oliven. Besonders beliebt ist dabei die Variante mit Fenchel: die Taralli al finocchio.
Traditionell werden Taralli mit Weißwein zubereitet, der dem Gebäck eine besondere geschmackliche Note verleiht. Welchen Weißwein ihr verwenden möchtet, liegt prinzipiell an euch. Wir empfehlen einen trockenen Wein, der nicht zu viel Säure ins Gebäck bringt. In apulischen Rezepten wird meist ein Verdeca-Wein verwendet, da die Rebsorte einen schönen, aber nicht zu markanten Geschmack hat. Wir haben Taralli aber auch schon ganz ohne Wein gebacken – und stattdessen Wasser verwendet.
Taralli: Erst kochen, dann backen
Bevor Taralli gebacken werden, müssen sie erst ein Wasserbad nehmen. Dafür werden die Rohlinge in simmerndes Wasser gegeben, bis diese an die Oberfläche steigen – das dauert ungefähr drei bis vier Minuten. Durch ihr sanftes Bad im Wasser erhalten die Kringel die typische Konsistenz und eine glatte, aber knusprige Oberfläche.
Taralli aufbewahren – so halten sie am längsten
Zugegeben: Das Formen der kleinen Kringel nimmt etwas Zeit in Anspruch. Am besten also, man backt gleich mehr Taralli, damit sich diese Arbeit auch lohnt. Das Knabbergebäck lässt sich gut aufbewahren. Gut verschlossenen (etwa in einer Blechdose) halten selbstgemachte Taralli gut drei Wochen.
Taralli Pugliesi
Für ca. 60 Stück
Für den Teig:
ca. 7 g Fenchelsamen (oder andere Kräuter und/oder Gewürze)
500 g Weizenmehl Tipo 00 (alternativ: Weizenmehl Type 550)
120 g Olivenöl
200 g Weißwein
12 g Salz
ZUBEREITUNG
Die Fenchelsamen im Mörser fein zermahlen. Alternativ könnt ihr eine bunte Mischung aus (getrockneten) Kräutern und Gewürzen in eure Taralli geben, wie Thymian, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Chiliflocken, Pfeffer usw.
Mehl, Öl, Wein, Salz und Fenchel (oder andere Gewürze) gründlich zu einem glatten, festen Teig verkneten. Den Teig für mindestens 30 Minuten gut abgedeckt ruhen lassen.
Den Teig portionsweise zu etwa 1 cm dicken Rollen formen. Zieht sich der Zeig beim Ausrollen stark zusammen, lasst ihn etwas ruhen und rollt ihn anschließend weiter behutsam aus. Jeweils 12 cm lange Stücke abschneiden, jedes Stück zu Kringeln formen. Die Enden gut andrücken, damit sie später im Wasserbad nicht aufgehen.
Den Backofen auf 180 °C Umluft (Heißluft) vorheizen.
Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Hitze reduzieren, sodass das Wasser nur noch simmert. Die Taralli darin portionsweise kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einer Schaumkelle herausheben und auf einem sauberen Geschirrtuch abtropfen lassen.
Die Taralli auf zwei mit Backpapier belegten Blechen verteilen. Im vorgeheizten Backofen etwa 30-35 Minuten goldbraun backen. Zwischendurch immer mal wieder die Ofentüre öffnen, damit Feuchtigkeit entweichen kann – und die Taralli noch knuspriger werden.
Die fertig gebackenen Taralli vollständig auskühlen lassen und luftdicht verpackt aufbewahren.