Erdbeerkuchen mit Vanille-Pudding-Creme und Holunderblütenguss
Frühling/Sommer
Seit meiner Kindheit gibt es für mich, Madeleine, im Frühsommer nichts Besseres als Erdbeerkuchen. Beeren frisch vom Feld, gebettet auf einem wölkchenleichten Kuchenboden und einer Schicht Vanillepudding: Mehr braucht es eigentlich nicht, um mich glücklich zu stimmen. Höchste Zeit also, dass es ein Rezept für den Sommerklassiker “Erdbeerkuchen” auch endlich hier im Backstübchen gibt.
Vom Boden bis zum Tortenguss ist bei diesem saftigen Erdbeerkuchen alles selbstgemacht. Gerade Tortenguss lässt sich ganz einfach selbst herstellen. Alles, was ihr dafür braucht: Wasser, Kartoffelstärke und etwas Zucker - oder, wie in unserem Fall, etwas Sirup. Wer roten Tortenguss zubereiten möchte, kann statt Wasser auf roten Saft zurückgreifen. Auch Maisstärke als Bindemittel funktioniert. Allerdings wird der Guss dann ein wenig trüb. So oder so: Die Zubereitung dauert nicht länger als die Tütchenvariante und ihr verzichtet auf Farbstoffe (etwa Karmin, das aus toten Schildläusen gewonnen wird) oder künstliche Aromen, die in so manchem Tortenguss aus der Tüte enthalten sind. Da wir es nicht ganz so gerne mögen, wenn die Früchte unter einer dicken Schicht Guss verschwinden, haben wir sie mit etwas weniger Tortenguss bedeckt - und nehmen dafür in Kauf, dass sich die ein oder andere Beere beim Anschnitt vom Kuchen verabschiedet. Wie viel Guss ihr letztlich verwendet, bleibt natürlich euch überlassen. Die angegebene Menge reicht aus, um die Erdbeeren gut zu bedecken. Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachbacken unserer Erdbeerkuchens - Madeleine & Flo.
Saftiger Erdbeerkuchen
mit Vanillecreme & Holunderblütenguss
Ergibt 1 Kuchen (24-26 cm Ø)
- Für den Wiener Boden:
- 60 g Butter
- 4 Eier (Größe M)
- 100 g Zucker
- 1 TL Abrieb von 1 Bio-Zitrone
- 1 Prise Salz
- 100 g Mehl (Dinkelmehl 630 oder Weizenmehl 405 oder 550)
- Für Füllung und Belag:
- 400 ml Milch
- 1 Vanilleschote (alternativ: Vanilleextrakt)
- 3 Eigelb (Größe M)
- 40 g Zucker
- 50 g Maisstärke
- 30 g Butter
- ca. 800 g frische Erdbeeren
- 100-150 g gehobelte Mandeln
- Für den Guss:
- 150 ml Wasser
- 100 ml Holunderblütensirup (oder Sirup nach Wahl)
- 18 g Kartoffelstärke
ZUBEREITUNG
Für die Wiener Masse den Backofen auf 170 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Boden einer runden Backform (24-26 cm Ø) mit Backpapier auslegen. Den Rand der Form NICHT fetten.
Butter in einem kleinen Topf zum Schmelzen bringen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Einen mittelgroßen Topf etwa zur Hälfte (die Rührschüssel darf den Topfboden nicht berühren) mit Wasser füllen. Das Wasser erst zum Kochen bringen, dann auf niedriger Stufe nur noch sanft erhitzen. Eier, Zucker, Zitronenabrieb und Salz in eine Rührschüssel geben. Im Wasserbad mithilfe eines Schneebesens 4-5 Minuten lang kontinuierlich aufschlagen, bis die Masse schaumig, cremig und warm ist. Rührschüssel aus dem Wasserbad nehmen und die Eimasse mit der Küchenmaschine weiter aufschlagen, bis sie ihr Volumen in etwa verdreifacht hat und wieder kalt ist. Tipps und kurze Erklärvideos, wie ihr Wiener Masse zubereitet, findet ihr in unseren Storyhighlights auf Instagram.
Das Mehl in eine Schüssel sieben. Die Hälfte des Mehls über die Eimasse sieben und vorsichtig mit einem Schneebesen oder Teigschaber unterheben. Restliches Mehl ebenfalls über die Masse sieben und unterheben. Die abgekühlte Butter am Rand der Rührschüssel entlang in die Masse träufeln und vorsichtig, aber zügig unterheben. Damit der Teig nicht an Luftigkeit verliert, solltet ihr ihn bei allen Arbeitsschritten behutsam und nicht zu lange bearbeiten. Die Wiener Masse sofort in die vorbereitete Form füllen und 20-30 Minuten backen. Die Stäbchenprobe verrät, ob der Teig gar ist.
Den fertigen Tortenboden aus dem Ofen nehmen und etwa 10 Minuten lang abkühlen lassen. Mit einem kleinen und scharfen Messer am Rand der Backform entlangfahren und den Boden aus der Form lösen. Auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. Wem der Tortenboden zu hoch ist, kann ihn gerne halbieren und eine Hälfte einfrieren.
Für die Vanille-Pudding-Creme 300 ml Milch mit Vanillemark und -schote kurz aufkochen, von der Hitze nehmen und etwas ziehen lassen. Vanilleschote entfernen. Eigelb, Zucker, Stärke und restliche Milch in einer Schüssel klümpchenfrei verrühren. In die Vanillemilch einrühren und unter ständigem Rühren langsam erhitzen (nicht mehr kochen lassen!), bis die Creme dick wird. Butter in Stückchen unterrühren. 3 EL der Vanillecreme für später abnehmen und mit einem Stück Frischhaltefolie bedecken. Die Folie dabei direkt auf die Creme legen, damit sich keine Haut bildet. Bei Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Einen Tortenring oder den Rand eurer Springform um den ausgekühlten Boden legen und die noch heiße, restliche Vanillecreme auf dem Boden verteilen. Ebenfalls mit Frischhaltefolie bedecken und etwa 20 Minuten abkühlen lassen. Folie vor dem Belegen vorsichtig abziehen.
Währenddessen die Erdbeeren waschen, den Strunk entfernen und nach Belieben halbieren oder vierteln. Kleine Erdbeeren können auch ganz gelassen werden. Für mehr Stabilität zuerst eine Reihe halbierter Erdbeeren mit der breiten Seite nach außen am Tortenring oder an der Springform entlang verteilen. Restliche Beeren nach Belieben auf dem abgekühlten Pudding verteilen, bis der Kuchen gut bedeckt ist.
Für den Guss Wasser und Holunderblütensirup (oder Sirup nach Wahl) in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, den Topf von der Hitze nehmen. Stärke in einer Schüssel mit etwas Wasser anrühren und zum Wasser-Sirup-Gemisch geben. Unter ständigem Rühren erneut aufkochen lassen. Vom Herd nehmen und sofort über die Erdbeeren gießen. Den Kuchen etwas drehen und kippen, damit der Guss zwischen alle Beeren läuft. Wer mag, kann einen Teil des Gusses mit einem Pinsel auf den oben liegenden Erdbeeren verstreichen, dann glänzen sie später schön. Den Kuchen für mindestens 2 Stunden kühlen.
Nach der Kühlzeit Tortenring oder Springform mit einem Messer vorsichtig lösen. Restliche Vanillecreme gut durchrühren und mit einem Messer oder einer Winkelpalette den Rand des Kuchens dünn damit einstreichen. Gehobelte Mandeln an den Rand drücken. Den Kuchen gut gekühlt aufbewahren und vor dem Servieren nach Belieben mit ein paar frischen Holunderblüten garnieren.