Zwetschgenknödel mit buttrigen Zimt-Kardamom-Bröseln
die blätter fallen, es ist herbst
Zum ersten Mal seit langer Zeit sitzen wir dick eingehüllt in Decke, Pulli und Wollsocken auf unserem Balkon und beobachten die Natur um uns herum. Bei jedem Windstoß verliert der Apfelbaum, der seit vielen Jahren im Garten meiner Eltern steht, eine seiner Früchte. Plopp, plopp, krachen zwei Äpfel ins Gras. Einige davon werden am alten Baum ausreifen - und später zu Apfelkuchen oder Mus verarbeitet.
So schön der Sommer auch ist. Die ersten Tage im Herbst, an denen wir uns in dicke Decken hüllen und warmen Kaffee oder Kakao schlürfen, bringen etwas ganz Besonderes mit sich. Die Luft ist jetzt ein wenig klarer, die Natur erholt sich von der Trockenheit der vergangenen Tage. Und überall auf den Märkten stapeln sich heimische Äpfel, Birnen oder Zwetschgen. Wir lassen uns von der Vielfalt inspirieren - und laden Händevoll Zwetschgen in unseren Einkaufskorb.
Im September haben Zwetschgen in Deutschland Hochsaison. Und kaum eine andere Frucht verbinden wir mit so vielen Rezepten aus unserer Kindheit, wie die Zwetschge. Weil im Garten meiner Oma ein Zwetschgenbaum reifte, wurde klassischer Zwetschgenkuchen vom Blech zu einem meiner Lieblingsrezepte. Und der Duft von Zimt und Zucker, der sich in der Küche meiner Eltern ausbreitete, wenn meine Mutter Zwetschgenmarmelade kochte, verursacht in mir bis heute ein wohlig-warmes Gefühl.
Zwetschgenknödel mit Zimt-Bröseln: Ein Gericht aus Kindertagen
Eine Süßspeise, die bis heute zu meinen liebsten gehört, sind Zwetschgenknödel mit buttrigen Zimt-Bröseln. Allein der Geruch, wenn die Brösel in der Pfanne goldbraun rösten und ihren Duft in der ganzen Küche verbreiten, löst in mir den Drang aus, sie schöpfkellenweise zu löffeln. Dabei ist es ganz einfach, die Masse für euren Kartoffelknödelteig selbst herzustellen. Finger weg also von Fertig-Knödelteigen, die geschmacklich kein bisschen an die selbstgemachte Variante heranreichen.
Welche Zutaten ihr für eure selbstgemachten Zwetschgenknödel braucht, findet ihr in unserem Rezept. Wichtig: Unbedingt mehligkochende Kartoffeln kaufen. Diese haben nämlich einen höheren Stärkeanteil und sorgen dafür, dass eure Knödel beim Kochen nicht auseinanderfallen. Unsere Butter-Zimt-Brösel verfeinern wir gerne mit gemahlenem Kardamom. Passt perfekt zu Zwetschgen und verleiht eurem Knödeltopping das gewisse Etwas.
Zwetschgenknödel
mit buttrigen Kardamom-Zimt-Bröseln
Ergibt zehn Knödel
- Für die Knödel:
- 500 g mehligkochende Kartoffeln
- 2 Eigelb (Größe M)
- 1/2 Vanilleschote
- 80 g Weizenmehl
- 70 g Speisestärke
- 1 Prise Salz
- 10 Zwetschgen
- 5 Stück Würfelzucker, halbiert
- Plus: Zucker für das Kochwasser
- Für die Brösel:
- 150 g Butter
- 100 g Zucker
- 150 g Semmelbrösel
- 1 Msp. Kardamom, gemahlen
- 1 Msp. Zimt, gemahlen
- Außerdem:
- Puderzucker oder essbare, getrocknete Blüten zum Bestäuben
Zubereitung
Die Kartoffeln mit Schale in kochendem Wasser weich kochen. Die Kochzeit variiert je nach Größe der Kartoffeln. Nach etwa 20 Minuten einfach mit einer Gabel testen, ob sie fertig sind. Das Wasser abgießen, die Kartoffeln pellen und durch eine Kartoffelpresse drücken. Eigelb untermengen und die Masse abkühlen lassen.
Die Vanilleschote weich massieren und das Mark auskratzen. Mehl, Stärke und Salz vermengen und mit dem Vanillemark zur Kartoffelmasse geben. Zügig zu einem Teig vermengen. Den Teig in eine Rolle formen, in Frischhaltefolie wickeln und etwa 1 Stunde lang kühl stellen.
Die Zwetschgen nur so weit einschneiden, bis der Kern entfernt werden kann. Den Kern jeweils durch ein halbes Stück Würfelzucker ersetzen. Die Arbeitsfläche leicht bemehlen, Teigrolle mit einem scharfen Messer in zehn gleich große Stücke schneiden. Die Hände gut bemehlen und die Teigstücke plattdrücken. Je eine Zwetschge daraufsetzen, mit Teig umhüllen und zu Knödeln formen. Dabei darauf achten, dass die Knödel gut verschlossen sind.
Einen großen Topf mit leicht gesalzenem Zuckerwasser (1 EL Zucker auf 3 Liter Wasser) aufsetzen und zum Kochen bringen. Die Knödel vorsichtig ins Wasser gleiten lassen und etwa 15 Minuten lang im Wasser köcheln (nicht kochen!) lassen. Sollten nicht alle Knödel auf einmal in euren Topf passen, könnt ihr sie auch in zwei Durchgängen kochen.
Während die Knödel vor sich hinköcheln, die Brösel zubereiten. Dazu die Butter in einer Pfanne zerlassen und aufschäumen. Brösel, Zucker, Zimt und Kardamom dazugeben, gut verrühren und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren goldbraun rösten.
Die fertigen Knödel aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen und in den Bröseln wälzen. Wer mag, bestreut die Zwetschgenknödel vor dem Servieren noch mit Puderzucker oder getrockneten Blüten.
Unser Tipp: Statt Zwetschgen könnt ihr auch Aprikosen oder frische Kirschen in die Knödel füllen.
Wir wünschen euch noch einen zuckersüßen Sonntag!
Habt es schön,
Eure Madeleine und Euer Flo.