Pici al Ragu di Salsiccia
Dolce Vita in der Fattoria La Vialla
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Es ist ein lauer Herbsttag im Oktober 2021, als wir an einem langen Tisch inmitten toskanischer Olivenbäume sitzen. Um uns herum herrscht reges Treiben: Mit Rechen und Netzen ernten Arbeiter die letzten Oliven der Saison. Frauen in Schürzen decken unseren Tisch. Mit Gläsern und Tellern versuchen sie die im Wind flatternde, rot-weiß karierte Tischdecke zu bändigen. Die ersten Gläschen Wein werden ausgeschenkt. Später sollen hausgemachte Pasta, Käse, Suppe, Salsiccia und verschiedene Sorten Kekse folgen. Die Bäuche werden voller, man plaudert und lernt sich kennen. Es ist unmöglich, sich an diesem Tag nicht in Land und Leute der Fattoria La Vialla zu verlieben.
Die Fattoria La Vialla. Was bereits so herrlich heimelig nach launigen Sommernächten und Dolce Vita klingt, ist ein familiengeführtes Landgut inmitten der Toskana, in der Nähe von Arezzo. 1978 übernahm die Familie Lo Franco einen Bauernhof, um diesen vor dem Verfall zu schützen – und baute über die Jahre die Fattoria La Vialla auf. Mittlerweile ist das Familienunternehmen nach eigenen Angaben der flächenmäßig größte Demeter zertifizierte Produzent Europas: 160 Mitarbeiter betreiben 1.400 Hektar biologischen und biodynamischen landwirtschaftlichen Anbau. Aus vor Ort wachsenden Trauben, Oliven oder Tomaten werden Produkte wie Olivenöl, Weine, Teigwaren und Soßen hergestellt.
Fattoria La Vialla - biodynamischer Hof mitten in der Toskana
Zum ersten Mal von der Fattoria gehört hatten wir vor einigen Jahren in einem Fernsehbeitrag über die Toskana. Ohne dort gewesen zu sein, waren wir von der Philosophie und den Werten des Betriebs beeindruckt. Nachhaltigkeit ist unter den Mitarbeitern nicht nur ein schickes Werbewort, sie wird vor Ort auch wirklich gelebt. Die Produktpalette besteht mittlerweile aus mehr als 70 Prozent biodynamischen Erzeugnissen, der Rest wird biologisch angebaut. Abfälle werden so gut es geht vermieden, auf den Einsatz von klassischen Düngern oder Pestiziden wird verzichtet. Stattdessen werden die Böden nachhaltig bewirtschaftet und eigener, natürlicher Dünger hergestellt. Was uns besonders gefällt: Trotz mittlerweile großer Bekanntheit, vor allem in Deutschland, hat sich der Familienbetrieb seine Ursprünglichkeit und sein Herz bewahrt.
Während der Olivenernte im Oktober übernachten wir in einem der wunderschönen Landhäuser der Fattoria La Vialla, dem Casa Conforto Grande. Im Treppenaufgang riecht es nach Vin Santo, toskanischem Süßwein, der im Keller gelagert wird. Die Einrichtung des Hauses ist rustikal, typisch toskanisch. Mit einem großen, offenen Kamin in der Stube ist es dort auch an kälteren Tagen gemütlich. Wir fühlen uns sofort wohl. Angekommen an einem Ort, der Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt; der Platz zum Runterkommen und Durchatmen bietet.
Wirklich magisch wird es in diesen Tagen vor den Türen des Hauses. Im Herbst gleicht die Landschaft der Toskana einem fast schon kitschigen Gemälde: goldgelbe Weinreben, silbergraue Olivenbaumhaine, breite Pinien und schlanke Zypressen, die die Wege säumen. Auf den Feldern um unser Ferienhaus wachsen Tomaten, Chilis, Kräuter, Oliven, Trauben. Frisch geerntet werden sie zu leckeren Soßen, Öl, Essig oder Weinen weiterverarbeitet. Uns schwirren sofort viele Rezeptideen durch den Kopf, die wir – wieder zuhause angekommen – unbedingt mit Pomodori, Pasta oder Olivenöl der Fattoria kochen möchten.
Wann immer die Sehnsucht nach Italien zu groß wird, kommen bei uns die Produkte der Fattoria La Vialla auf den Tisch. Eines unserer Lieblingsrezepte möchten wir euch heute vorstellen: Pici al Ragù di Salsiccia.
Pici – typisch toskanische Nudeln
Rund 300 verschiedene Pasta-Varianten soll es allein in Italien geben: von den bekannten Sorten wie Spaghetti, Linguine oder Fusilli bis hin zu unbekannteren Varianten wie Vermicelli, Gramigna, Stelline oder Anellini. Eine der Pastasorten, die hierzulande eher unbekannt sind, sind die typischen italienischen Nudeln Pici. Sie ähneln optisch der Spaghetti, sind dabei aber deutlich dicker und haben eine raue Oberfläche. Pici werden in der toskanischen Küche gerne für die traditionelle, bäuerliche Küche verwendet.
Pici können je nach Rezept aus Mehl, Hartweizengrieß und Eiern bestehen. Wir kochen gerne mit den Pici aus der Fattoria La Vialla, die Hartweizengrieß als Basis haben. Anders als andere Nudelsorten müssen Pici etwas länger gegart werden, rund 20 Minuten. Für uns lohnt sich der kleine, zeitliche Mehraufwand absolut: denn ihr werdet mit wunderbarer, cremiger und noch leicht bissfester Pasta belohnt.
Salsiccia Pasta – die schnelle Alternative zum Ragù alla Bolognese
Salsiccia Ragù ist eine tolle Alternative, wenn ihr auf der Suche nach einer fleischhaltigen Soße seid, die nicht stundenlang vor sich hin köcheln muss. Für die Soße wird die deftige Wurst Salsiccia einfach aus ihrer Pelle gedrückt – und anschließend in der Pfanne angebraten. Für das Gericht, das mit nur wenigen Zutaten auskommt, solltet ihr auf qualitativ hochwertige Zutaten zurückgreifen. Das betrifft nicht nur die Salsiccia, sondern auch die Tomaten, die auch wirklich nach Tomaten schmecken sollten. Außerhalb der Saison sind die eingekochten Bombolini-Tomaten der Fattoria La Vialla unser Must-have in der Küche. In Kombination mit aromatischen Flaschentomaten aus dem Glas (Pelati non Pelati) haben wir zu jeder Jahreszeit die Basis einer geschmackvollen Tomatensoße parat.
Pici al Ragù di Salsiccia
Pasta mit Salsiccia-Soße
Für 2 Personen
Für die Soße:
200 g Pici (alternativ Spaghetti)
2 Stück Salsiccia, insgesamt ca. 300 g
3 Schalotten
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark
100 ml trockener Weißwein
5-6 Blättchen frischer Salbei
250 g frische Kirschtomaten, halbiert (alternativ 1 Glas Pomodori Bombolini)
500 g ganze Tomaten aus Glas oder Dose (Pelati non Pelati)
Salz, Pfeffer
Zum Servieren:
Pfeffer, frisch gemahlen
Parmesan, frisch gerieben
ZUBEREITUNG
Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Salsiccia längs einschneiden, Haut abziehen und in kleine Stücke zupfen.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Salsiccia darin scharf anbraten. Salsiccia aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller beiseitestellen.
Schalotten und Knoblauch im Öl der Salsiccia anbraten. Tomatenmark und Salbei zugeben und kurz mit anbraten. Mit Weißwein ablöschen, Kirschtomaten zugeben und alles etwa 5 Minuten einköcheln lassen. Ganze Tomaten hinzugeben. Tomaten in der Pfanne zerdrücken und die Soße auf niedriger Stufe einkochen lassen. Gebratene Salsiccia zum Schluss zugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Pici in reichlich Salzwasser al dente garen, abschütten. Mit der Soße vermengen. Mit frischem Pfeffer und Parmesan serviert genießen.
Unser Tipp: Für unsere Pasta mit Salsiccia verwenden wir gerne Salsiccia mit Fenchel. Der Fenchel in der Wurst verleiht der Soße ein tolles Aroma.
*Wir bedanken uns ganz herzlich beim ganzen Team der Fattoria La Vialla für die herzliche Führung und den tollen Aufenthalt während der Olivenernte im Oktober 2021. Weitere Infos zur Fattoria findet ihr unter lavialla.com.